Zum Hauptinhalt springen

Vortragsreihe mit Referaten zum 325. Geburtstag des Schwabacher Globenbauers Johann Philipp Andreae (1699–1760) (2)

vhs bus logo

Zum Buch "Der Globenbauer Johann Philipp Andreae (1699–1760) Das bewegte Leben von Vater und Sohn" gibt es eine Vortragsreihe. Der ursprünglich für Mittwoch, 22.01.2025 um 19:00 Uhr im Stadtmuseum, Museumsstraße 1: "Die Welt der Globen: von Behaim, über Schöner bis Andreae" geplante Termin mit Dr. Susanne Thürigen, Leiterin der Sammlung Wissenschaftliche Instrumente im Germanischen Nationalmuseum muss leider krankheitsbedingt auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Der erste Vortrag im neuen Jahr 2025 ist damit am Mittwoch, 29.01.2025 um 19:00 Uhr im Stadtmuseum: Brandenburg-Ansbach gegen Nürnberg. Ein Streit mit Landkarten des Johann Philipp Andreae von apl. Prof. Dr. Peter Fleischmann, Leiter des Staatsarchivs Nürnberg a.D.

Zu Silvester vor 325 Jahren kam der spätere Globenbauer Johann Phillip Andreae auf die Welt, lebte in Schwabach seit 1734 bis zu seinem Tod 1760.

Viel war bislang zu ihm nicht bekannt. Die wenigen Fakten und seine spektakuläre Kerkerhaft in Nürnberg und Flucht nach Schwabach machten Lust auf mehr. Die Bürgerstiftung Unser Schwabach konnte den Astronomiehistoriker Dr. Hans Gaab gewinnen, zu Andreae zu forschen und da sich abzeichnete, dass es faszinierende Geschichten dazu zu erzählen gibt auch ein Buch herauszubringen. Es geht dabei um das bewegte Leben von Vater und Sohn Andreae und die Verbindungen zur Globenwelt, zu Nürnberger Streitigkeiten mit dem Markgrafentum Brandenburg-Ansbach und politischen Konflikten in der Reichsstadt Nürnberg. Die vhs Schwabach hat daraufhin ein Vortragsprogramm mit uns zusammengestellt, was an vier Abenden die wesentlichen Aspekte näher beleuchtet.

Der Auftakt war mit dem Vortrag und der Buchvorstellung von Dr. Hans Gaab am Mittwoch 23. Oktober, 19 Uhr im Bürgerhaus. Die Präsentation des 272 Seiten starken Werkes aus dem Regensburger Verlag Schnell & Steiner hatte an diesem Abend seine Premiere. Nach Einführung durch den Herausgeber Bürgerstiftung Unser Schwabach, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Ralf Gabriel und einem Grußwort des Schwabacher OB, Peter Reiß  hatte der Autor Hans Gaab die markantesten Stationen des Lebens von Vater und Sohn Andreae und deren Schaffen und Verfehlungen aufgezeigt. Das Buch mit ISBN 978-3-7954-3955-2 ist im Schwabacher Buchhandel vorliegend und zu erwerben. Der Ladenverkaufspreis beträgt 35,00 Euro.

Die folgenden Vorträge werden im neuen Jahr geboten. Der Ort ist dann immer das Stadtmuseum Schwabach in der Museumsstraße 1, drei Mittwoche hintereinander und die Uhrzeit jeweils 19:00 Uhr.

  • 29.01.2025: Brandenburg-Ansbach gegen Nürnberg. Ein Streit mit Landkarten des Johann Philipp Andreae von apl. Prof. Dr. Peter Fleischmann, Leiter des Staatsarchivs Nürnberg a.D.

Fleischmann500

Prof. Dr. Peter Fleischmann

Im Alten Reich war Landeshoheit nicht einheitlich geregelt und deshalb oft sehr umstritten. So hatten die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach 1523 vor dem Reichskammergericht Klage gegen Nürnberg erhoben. Sie bekamen teilweise Recht und durften die von ihnen beanspruchte Hochgerichtsbarkeit bis an die Stadtmauern Nürnbergs ausüben. Weitere Prozesse sind aber bis 1806 nicht entschieden worden.
Dieser Territorial-Streit wurde 1733 durch ein anonymes Druckwerk mit dem süffisanten Titel „Nürnberger Ergötzlichkeiten“ wieder angefacht. Zur Illustration hat man fünf Landkarten von Nürnberg und seiner Umgebung beigefügt. Bald wurde publik, dass Johann Paul Glück aus Schwabach und Johann Philipp Andreae, beide als Herausgeber von dem Ansbacher Minister Christoph Friedrich von Seckendorff dazu angestiftet worden waren.
Dass man auch im 18. Jahrhundert mit Texten und Landkarten manipulieren konnte, wird anhand vieler Beispiele gezeigt werden. Peter Fleischmann, geb. 1955, ist Historiker und Hochschullehrer. Er habilitierte zum Rat und Patriziat in Nürnberg, ist Fachmann für historische Kartographie und war bis 2021 Leiter des Staatsarchivs Nürnberg.

  • 05.02.2025: Zerwürfnis zwischen Bürgerschaft und Rat der Reichsstadt Nürnberg im frühen 18. Jahrhundert. Ein Verhängnis auch für Johann Philipp Andreae von Prof. Dr. Georg Seiderer, Professor für Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte und Volkskunde, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Seiderer500

Prof. Dr. Georg Seiderer

Im Jahre 1730 eskalierten die die seit Jahren schwelenden Konflikte zwischen dem Kleineren Rat der Reichsstadt Nürnberg und ihrer Bürgerschaft. Der Kaufmann Zacharias Puck gab sein Bürgerrecht auf und verließ die Stadt; die Kaufleute reichten eine Beschwerde beim Kaiser ein, um gegen zu hohe Steuern und die Wirtschaftspolitik des Rates zu protestieren. Ihre Klage vor dem Reichshofrat blieb aber erfolglos. Johann Philipp Andreae kritisierte den Rat in Streitschriften, was zu seiner Verhaftung und Verurteilung zu lebenslanger Haft führte. Er entkam jedoch aus dem Kerker durch Flucht nach Schwabach.
Georg Seiderer, geboren 1961, studierte Geschichte und Philosophie in Heidelberg und Erlangen. Seine Dissertation behandelte die Aufklärung in Ansbach, Nürnberg und Bamberg. Seit 2008 ist er Professor für Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in der Geschichte der Reichsstadt Nürnberg im 18. Jahrhundert.

Das sechsseitige Faltblatt zur Vortragsreihe können Sie sich anschauen und herunterladen, siehe DOWNLOAD FLYER beim Titelbild zum Globenbauer Andreae. Dort sind auch nähere Informationen zu den jeweiligen Vorträgen enthalten.

Die Vorträge sind ohne Eintrittsgebühren mit der Bitte um Anmeldung unter www.vhs.schwabach.de, telefonisch 09122 860-204 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Hier auf der vhs-Internetseite können Sie sich auch direkt dazu anmelden.

https://www.vhs.schwabach.de/johann-philipp-andreae

 

 

Frühere Veranstaltungen finden Sie auf unserer Archiv-Seite: